Clickertraining ist für (fast) alle Katzen geeignet und bringt eine Abwechslung in jeden Katzenalltag. Es ist eine Beschäftigung, die die ganze Aufmerksamkeit fordert. Das gilt für die Katze genauso wie für den Katzenhalter.
Das Lernen gehört zum natürlichen Verhalten der Samtpfoten und bei wildlebenden Katzen ist Lernen aus Erfahrung sogar überlebenswichtig. Diese Bereitschaft etwas Neues zu lernen nutzen wir beim Clickern mit Katzen. Es wird selbstverständlich ohne Druck und ganz ohne Bestrafung trainiert. Das Tier wird niemals gedrängt etwas zu tun was es nicht mag. Die Katze lernt durch Erfolge (positive Verstärkung), welches Verhalten ihr etwas einbringt. Dieses Verhalten wird sie dann gerne öfter zeigen.
Der Mensch benötigt für das Clickern mit der Katze außer Einfühlungsvermögen und Reaktionsfähigkeit, Lust sich mit seiner Samtpfote zu beschäftigen. Der Spaß beim Tricktraining kommt für Mensch und Tier dann ganz von selber. Die Motivation unserer Miezen ist die Voraussetzung für den Trainingserfolg und diese erreichen wir durch Belohnungen, die ganz individuell auf die Katze abgestimmt sind. Bald werden Sie erstaunt feststellen, wie gerne Ihre Mieze sich die Belohnungen erarbeitet.
Ich benutze hier das Wort Arbeit ganz bewusst. Die Katze arbeitet für die Leckerei wie es die freilebenden Artgenossen tun müssen. Jede Maus muss von der Katze erst erarbeitet werden bevor sie verspeist wird. Wir geben der Katze also die Möglichkeit sich angemessen zu beschäftigen.
Das Clickern ist trotzdem eine anspruchsvolle Beschäftigung für unsere Stubentiger. Sie springt nicht einfach hinter einem Federwedel her, sondern sie muss sich konzentrieren, um Erfolg zu haben. Wir Menschen sorgen dafür, dass unsere Katze diese Erfolge hat, indem der Mensch die Trainingseinheiten ganz an die Möglichkeiten der jeweiligen Katze anpasst. Das kann je nach Alter, Temperament oder Gesundheitszustand unterschiedlich ausfallen. Die Übungen dürfen sich auf keinen Fall nach dem Ehrgeiz des Katzenhalters richten, sondern immer so gewählt werden, dass Mieze sie gerne ausführt. Das Training kann sonst schnell an Leichtigkeit verlieren.
Denken Sie immer daran, dass die Katze verstehen muss, was der Mensch von ihr will. Das passiert über die punktgenaue Verstärkung durch den Click und Belohnung. Das muss der Trainingspartner Mensch beherrschen bevor er mit der Katze trainiert.
In der Verhaltenstherapie eignet sich das Clickertraining besonders für unsichere Katzen. Richtig durchgeführt erleben sie Erfolge, die ihre Selbstsicherheit steigern. Hilfreich ist es auch für Katzen, die sich immer in den Vordergrund drängen oder deren Stimmungen schnell umschlagen können. Sie lernen im Tricktraining zum Beispiel, dass auch geduldiges Warten zum Erfolg führen kann und Drängeln gar nichts einbringt. Die etwas gemütlicheren Fellnasen im Katzenvolk lassen sich ebenso animieren zum Mitmachen, wenn die Motivation (Belohnung) stimmt.
Ich möchte allerdings den Nachteil dieses Trainings nicht verschweigen. Wie ich schon erwähnt habe, ist es in Katzenkreisen sehr beliebt und ist Mieze erst einmal ein eifriger Trickschüler, dann besteht sie auf regelmäßiges Training. Wünschenswert ist eine tägliche Trainingssituation, die sich als gemeinsames Ritual in den Tagesablauf integrieren lässt. Katzen lieben Rituale mit ihren Menschen!
Sind Sie nun richtig motiviert mit Ihrer Katze zu Clickern, möchten aber noch mehr dazu wissen und eine konkrete Anleitung bekommen? Es gibt inzwischen einige Bücher mit guten Erläuterungen und Ideen zum Training oder Sie besuchen ein Seminar, bevor mit Mieze zu Hause gestartet wird.
„Katzen sind die rücksichtsvollsten und aufmerksamsten Gesellschafter, die man sich wünschen kann.“
– Pablo Picasso –